Julián Rojo ist ein echter „Porteño“, also gebürtig aus Buenos Aires.
„Ich tanze, seit meine Füße das erste Mal den Boden berührt haben“, sagt er. Im Kreise der Familie wurde bei jeder Mahlzeit über Tango gefachsimpelt: über die neuesten Kompositionen, die Orchester, die Sänger und natürlich über den Tanz.
Und so begann seine lebenslange Suche nach der perfekten Interpretation der Musik. Er hat die Tanzstile vieler Größen des Tango Argentino studiert und das Beste daraus für sich selbst weiterentwickelt.
Zunächst zog Julián Rojo nach Mainz und unterrichtete in einem eigenem Tangosalon die klassischen Tango-Schritte, die sich zu Hunderten von Variationen komponieren lassen.
Dabei legt er besonderen Wert auf das richtige „Tangogehen“, sowie auf Taktgenauigkeit und die Koordination im Paar. „Führen“ und „Folgen“ spielen eine entscheidende Rolle im Tango Argentino – anders als bei den meisten Gesellschaftstänzen kann hier bei jedem Schritt zwischen verschiedenen Optionen gewählt werden. Um das tanzen zu können, bedarf es bestimmter Grundlagen – die zu vermitteln hat Julián Rojo zu seiner Mission gemacht.
Natürlich liegt ihm auch die jeweils angemessene Umsetzung der unterschiedlichen Tango-Orchester und Musikstile am Herzen. Ein „alter Tango“ im 2/4 –Takt aus den 20-er Jahren sieht anders aus als einer im 4/4-Takt aus der „goldenen Ära“. So ist jeder Tanz anders, und immer wieder beginnt das Spiel von neuem.